Ein heißer Tag, Schweißperlen stehen auf meiner Stirn und kaum hätte ich gedacht, dass mir an diesem bescheidenen Tag noch ein Höhepunkt begegnen könnte. Und doch war es so, nämlich genau dann, als ein Arbeitskollege ein Lied spielte, welches ich glaubte zu kennen, aber irgendwie konnte ich es nicht wirklich zuordnen. Mein Musikverständnis schrie geradezu nach Metallica, aber seit wann benutzen die Synthesizer? Mein Kollege kam mir dann mit einer Erklärung zur Hilfe und erläuterte mir, dass es nicht Metallica sondern vielmehr Die Krupps waren, die den Synthies derart fette Klänge entlockten.
1977/78 gründeten die Schauspieler Dan Aykroyd und John Belushi die Showband "The Blues Brothers". Die beiden arbeiteten in den siebziger Jahren auf kleinen Bühnen, versuchten sich als Komödianten und traten mehrmals in der populären TV Show "Saturday Night Live" (In der auch der Film "Wayne's World" entstand) auf. In den kleinen Bars rund um die nordamerikanischen Seen entwickelten sie ein Konzept für eine Band, die auf dem Blues eines Muddy Waters oder Howlin' Wolf aufbaute und integrierten darin den fetzenden Bläsersound der Stax - Soul Zeiten. Dan nannte sich von nun an Elwood und John Joliet Jake Blues - Die Blues 'Brothers waren geboren.
Nortec, das Kollektiv von mehreren Musikern, hat mit dem eigenwilligen Crossover von Techno und mexikanischer Polka eine kleine Revolution ausgelöst. Fussible (Pepe Mogt), Bostich (Ramon Amezcua), Clorofila (Jorge Verdín), Hiperboreal (Pedro Gabriel Beas), Panoptica, Terrestre und PlanktonMan sind die Macher. Sogar internationale Labels fragen an. Den Platz im Herzen Mexico Citys, den Zócalo, haben sie bereits zweimal mit bis zu 60.000 beglückten Ravern gefüllt.
Bevor man überhaupt wusste was sich hinter dem Ausdruck "Wold Music" verstecke, spielte Carlos Santana diese Art von Musik. Seit mehr als 30 Jahren vermischt er Herz ergreifenden Blues mit feurigen Rock Riffs und sinnlichen afrokubanischen Rhythmen. Dazu kommt noch unvergesslicher Gitarrenstil, der seinen Sound einmalig und unverwechselbar macht. Foto: Falkenauge
Life of Agony - Zorn, Wut und harter Sound. Das ist genau das, was Keith Caputo in diesem Album nicht verwirklicht hat. Statt dessen grapschte er sich seine Akustikgitarre, um damit den Drogentod seiner Mutter und vieles mehr zu verarbeiten. In wunderschönen, meist melancholischen Melodien lässt uns Keith Caputo teilhaben an dem, was er erlebt hat. Interessanterweise wirkt er dabei selbstbewusster, als das früher der Fall gewesen sein mag.
Shadow Gallery waren immer irgendwie ein Geheimtipp, obwohl doch relativ bekannt. Es ist eben nicht jedermanns Sache, sich mittels Musik Geschichten erzählen zu lassen, die teilweise mehr als eine Viertelstunde in Anspruch nehmen. Wer sich aber in die Welt von Shadow Gallery traut, der findet ein wunderschöne Welt, in der sich Gefühle zum Greifen herausentwickeln. Allein die Instrumentierung ist mehr als "nur" Rock oder Metal.
Zwei nordische Charaktere, zwei Gitarren und zwei Mikrofone. Das ist alles, was man auf der Bühne erblickt, wenn man zu einem der kleinen Konzerte von Kings of Convenience erscheint. Mit ihren ruhigen, melancholischen Melodien und den fein abgestimmten Stimmen wurden die beiden von den Kritikern sofort in das New Acoustic Movement eingestuft und mit Vorzeigebands aus diesem Genre abgestempelt.
Im zarten Alter von dreizehn Jahren fanden sich Matthew Bellamy, Dominic Howard und Chris Wolstenholme zusammen, um über ein Ticket aus der langweiligen Stadt Teignmouth nach zu sinnieren. Dabei kam man auf die Musik, die ihre Wünsche auch erfüllen sollte. Als Twens gelang es ihnen dann, weltweit unter die Haube von tollen Labels, wie Mushroom (England, Irland, Australien), Maverick (USA, Canada), Naive Records (Frankreich) und in unserem Sprachraum Motor Music (Deutschland, Russland und Ostblock) zu kommen.
Aus Tirol stammend kann sie Ihre Wurzeln nicht verleugnen, verließ aber dennoch den Weg der traditionellen Volksmusik, um mit Folklore und Weltfräulichkeit Gebiete der experimentellen Musik zu erkunden. Transalpin ist ihr erstes Album in Eigenregie und kann mit sehr viel Innovation und Mut überzeugen.
OskarMaria lebt und arbeitet in Frankfurt - hier mit Sohnemann. Wenn freie Zeit fürs Internet bleibt, dann gibt es hier neue Beiträge. Lieblingszitat: "Von den Dreien, Staat, Regierung und Ich - bin ich der stärkste. Das merkt euch!" (Ret Marut aka B. Traven im Ziegelbrenner)
Nachtrag: OskarMaria das ist eine kleine Verbeugung vor dem beinahe vergessenen Schriftsteller Oskar Maria Graf. In Zeiten der Bücherverbrennungen wurden seine Werke von den Nazis verschont, ja sogar teilweise empfohlen. "Verbrennt mich!" schrieb er 1933 in der Wiener Arbeiterzeitung, "nach meinem ganzen Leben und nach meinem ganzen Schreiben habe ich das Recht, zu verlangen, dass meine Bücher der reinen Flamme des Scheiterhaufens überantwortet werden und nicht in die blutigen Hände und die verdorbenen Hirne der braunen Mordbanden gelangen!" Schließlich floh er in die USA - dort lebte er in bescheidenen Verhältnissen. Deutschland wollte den unbequemen Mann nach dem Krieg nicht wieder haben. Er starb 1967 in New York.
Literaturempfehlung: Wir sind Gefangene - Autobiograhie 1927.
Jetzt kann man sich auch bei Amazon mit mp3-Musik eindecken. Die Titel sind mit 256 kBit/s kodiert, angeblich hält das Internet-Versandhaus über fünf Millionen Stücke vorrätig. Will man einzelne Titel herunterladen, dann geht das ohne extra Software. Doch für ganze Alben muss man den Amazon-Downloader installieren. Auch hier wird der Verbraucher wieder unnötig gegängelt.
Angeblich gäbe es im Moment 2000 Alben zum Einführungs-Sonderpreis für unter fünf Euro, doch im Gegensatz zu Saturn konnte der Autor keine finden, die seinem Musikgeschmack entsprechen. Selbst olle Kamellen sind deutlich teurer.
Keine Ahnung wie sich die mp3-Preisgestaltung im Einzelnen gestaltet: Fast 10 Euro für ein Album, das schon einige Jahre auf dem Buckel hat, sind ein deutlich überhöhter Preis. Da die Distribution via Internet fast nichts kostet, wird die Beute wahrscheinlich hauptsächlich zwischen Händler und Plattenfirma verteilt. Es wäre interessant zu wissen, wie viel davon bei den beteiligten Künstlern ankommt.
Der Lernprozess im Musikbusiness scheint noch nicht abgeschlossen.
OskarMaria, 01.05.2009
Lhasa de Sela, musikalische Grenzgängerin zwischen Mexiko und Kanada, arbeitet an einem neuen Album. Das teilt zumindest ihre Webseite mit, die ansonsten aber kaum etwas inhaltlich zu bieten hat. Das Album soll am 21. April 2009 in Europa erscheinen, mehr Informationen dazu gibt es aber nicht. Als kleine Kostprobe wird allerdings eine Singleauskopplung angeboten, die musikalisch gesehen, Altbekanntes von der Sängerin bietet, die wir aber trotzdem unseren Lesern nicht vorenthalten wollen:
Oskarmaria, 24.03.2009
Im Internetshop der Kaufhauskette Saturn gibt es bis Ende März Sonderangebote. Alben können für fünf Euros als mp3 ganz ohne Kopierschutz und lästige Zwangssoftware heruntergeladen werden. Der Autor hat den Download-Laden gerade mal getestet. Tatsächlich finden sich auch seltene Titel im Angebot, die es als CDs nicht mehr gibt. Man muss sich registrieren, kann dann per Kreditkarte oder per Lastschrift bezahlen. Nach der Kasse bekommt man einen Link zum Download, den man bis zu drei Mal wiederholen kann. Beim Autor gab es Schwierigkeiten. Die ersten beiden Downloads blieben alle hängen, erst beim Dritten klappte es. Die Geschwindigkeit war allerdings dürftig - immer wieder stockte das Herunterladen und setzte sich erst nach längeren Pausen wieder fort.
OskarMaria, 13. März 2009
Die professionell mitgeschnittenen Konzerte von Fabchannel waren wohl den Musiklabels ein Dorn im Auge. Nach Angaben von Justin Kniest von Fabchannel, hätten immer mehr Labels die Veröffentlichung verboten. So dass für Fabchannel kaum noch interessante Mitschnitte übrig blieben. Doch der Autor vernutet, dass es sicher auch andere kommerzielle Hintergründe gibt, denn Fabchannel lag kein stimmiges Geschäftsmodell zugrunde und hatte wohl auch keinen potenten Investor im Hintergrund.
OskarMaria, 06.03.2009
Grooveshark ist ein neues Musik-Webangebot, das sich gut als Alternative zu youtube benutzen lässt - eben ohne bewegte Bilder. Der Dienst hält ein breites Angebot an Musikstücken bereit. Bei einem kurzen Test wurde der Autor in drei von vier Fällen auch fündig. Ist man dort registriert, kann man die ausgewählten Songs zu Playlisten zusammenfassen und über das Internet auf den heimischen Rechner streamen. Die Qualität ist ordentlich - immerhin bekommt man die Daten mit 192 kbit kodiert. Mit einem Applet lassen sich die Songs auch auf der eigenen Webseite einbinden. Mal sehen, wie lange das Angebot bestehen bleibt. Tatsache ist allerdings, dass man inzwischen fast jedwede Musik legal und kostenlos via Internet beziehen kann.
OskarMaria, 05. Februar 2009.