Herman Brood

Hi Leute,

für mich war er immer ein Super-Live-GIG!

Peter Sester:
" Herman Brood 1946 - 2001

Ein Koffer am Kurfürstendamm

Exzessiv - Reflektionen über den niederländischen Musiker, Maler und Poeten Herman Brood müssen fast zwangsläufig mit diesem Adjektiv beginnen. Denn Herman Brood hat den Exzess jahrzehntelang gelebt. In seinen Konzerten, seiner Kunst, in seinen Affären, seinem Drogenkonsum. Hot shot, Rock`n Roll Junkie. Ich dachte, er würde den branchenspezifischen "Too much of everything"-Tod sterben. Doch Jahr für Jahr war er wieder da. Spielte eines seiner manischen Konzerte, brannte Jahr für Jahr mehr aus und war trotzdem heißer, viel heißer als der Rest. Ein Phänomen. Nun ist das Feuer doch verlöscht. Herman Brood ist am vergangenen Mittwoch vom Dach des Hilton-Hotels in Amsterdam gesprungen. Er trug angeblich eine Notiz bei sich auf der zu lesen war: "Ich habe keine Lust mehr. Macht eine Party daraus, vielleicht sehen wir uns ja alle wieder."

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"Herman, wo sind die Weiber" wurde in den darauffolgenden Jahren des öfteren gegröhlt, weil er bei der oben erwähnten Tour zwei tolle burning Ladies dabei hatte. "Dope sucks" hat auch immer irgendeiner geschrien. "I know" hat er im Substage mal darauf erwidert. Klar wusste er es.

Ich sehe ihn vor mir. Schwitzend, mit pulvergestähltem nacktem Oberkörper, am Mikro festgekrallt. Ab und zu die Augen öffnend um ich weiß nicht wohin zu schauen. Manchmal hat er sich dabei nur mühsam an das Set erinnert, das er mit seiner Wild Romance spielen sollte. Für die notorischen Hundertschaften seiner Fans, für die, die immer da waren, wenn er in die Stadt kam, spielte das keine Rolle. Weil Hermann Brood das verkörperte und zelebriert hat, was wir "Rock`n Roll" nennen. Das, was so viele andere niemals haben werden und was sie doch viel erfolgreicher verkaufen, als es Herman Brood je gelungen ist.

Mit Herman Brood hat sich einer der letzten Fackelträger des Rock`n Roll verabschiedet - "Here today, gone tomorrow", The Ramones. Joey Ramone ist vor ein paar Wochen gegangen. Der wäre gerne noch geblieben, er hatte viele Pläne. Herman Brood nicht. Schade. Was bleibt? Macht eine Party daraus, vielleicht sehen wir uns ja alle wieder. "

Hier mal ein Überblick:

Herman Brood - My Way - The Hits




Trackliste:
1. Saturday Night 3:40
2. Love You Like I Love Myself 3:34
3. Still Believe 3:16
4. Never Be Clever 3:03
5. Hot Shot 3:28
6. Too Much Grace 3:09
7. Blew My Cool Over You 3:08
8. Als Je Wint Heb Je Vrienden 3:39
9. Hold On Tight 3:12
10. Tattoo Song 3:11
11. Checkin' Out 3:01
12. If Love Is Dead 2:27
13. All The Girls 're Crazy 3:31
14. Street 2:46
15. I Don't Need You 3:39
16. 50 Jaar 4:31
17. Pijn 3:04
18. Sleepin' Bird 4:13
19. Rock 'n' Roll Junkie 2:51
20. Saturday Night (Big Band Version) 2:27
21. Back On The Corner 2:35
22. Dance On 3:44
23. When I Get Home 1:43
24. My Way 4:43

liegt geshared auf soulseek!

Mit besten Grüßen

Heinz

Würde ich gerne mal wieder hören. Ich habe ihn in den Früh - Spätachzigern in kleinen Clubs gesehen, und es war immer eine tolle Show...wenn auch die Mitmusiker aufpassen mussten, daß er nicht von der Bühne fiel.

Gruß Hotho

War heute abend auf einem sehr guten Konzert von "der" Revival-Band(Roger Trash); und es war gut!! only the good die joung!

netter Text. Selbst geschrieben? Mochte Brood auch immer gern. Die letzte LP, die ich mir von ihm gekauft habe, war Yadda Yadda.

Allerdings finde ich die unterschwellige Einforderung, ein Rock`n Roller muss sich dem Diktat des Drogenkonsums unterwerfen für blöd. Man ist nicht authentisch weil man Drogen nimmt, sondern weil einem die Musik im Blut liegt. Die Drogen sind eine Behinderung, auch wenn das Klischee so schön dreckig ist. Auch Herman Brood muss wie ein Schwein gelitten haben, sonst hätte er sich nicht, im wahrsten Sinne des Wortes, weggeworfen.

Sex and Drugs and Rock`n Roll oder deutsch: Wein, Weib und Gesang, ist für mich nichts weiter als eine schreckliche Vermarktungsstrategie, die mit der Unfertigkeit jünger Künstler spielte, die dem Stress des Musikbusiness nicht gewachsen waren.

Hoeness

Hallo Hoeness,

nicht von mir; von Peter Sester(s.o.)! Stimme deinen Aussagen voll zu.

Endlich werde ich mal nicht angemacht.

Danke Heinz !

Die alten Zeiten waren sofort wieder da

Gruß Hotho