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Art Pepper - Überlebender des Jazz

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21 Jahre 7 Monate her #12175 von Kater Carlo
Art Pepper - Überlebender des Jazz wurde erstellt von Kater Carlo


Der Saxophonist ART PEPPER gehörte zu den ganz großen Vertretern seines Instruments, und zu den wenigen, die den Sprung vom eher glatten Westcoast-Sound der 50er Jahre in die Post-Bop-Moderne der 70er Jahre schafften. Natürlich ist er so gesehen vom Ansatz her „Traditionalist" geblieben, aber dieser Musiker schaffte es immer wieder das Thema-Chorus-Thema-Modell aufregend zu beleben. Das aufregend bedrückende Leben dieses Musikers, kann man übrigens in seiner Autobiografie „Straight Life" nachverfolgen - Musik, Drogen Gefängnis, Krankheit, Musik ...


Webseite The Art of Pepper home.ica.net/~blooms/index.html

Diskographien: www.tgs.gr.jp/jazz/pepper-dis/
allmusic.com/cg/amg.dll?p=amg&sql=Bymf8zfhheh4k


Art Pepper + Eleven: Modern Jazz Classics (1959)

allmusic.com/cg/amg.dll?p=amg&sql=Amu3m963odep7




Der Produzent Lester Koenig hatte 1959 die Idee, mit Art Pepper ein Charlie-Parker- Album zu machen - mit einer Big Band, die sich das Feeling einer Bebop-Combo bewahrt. Die heroische Goldgräberzeit des Bebop war da zehn Jahre vorüber; was damals brandneu war, waren jetzt "modern jazz classics", unter die sich mit "Move", "Four Brothers", "Walkin' Shoes" und "Bernie's Tune" auch ein paar Cool- Standards einschlichen. Aber die im Contemporary-Studio versammelte Besetzung hatte mit dem Miles-Davis- Nonett oder dem Mulligan-Tentet nur den einen oder anderen Spieler gemeinsam.

Das von Marty Paich einfach, aber wirkungsvoll arrangierte Projekt bekam endgültig unverwechselbares Profil durch die Soli Art Peppers, des hottesten Altisten der Westküste, der hier - selten genug - auch Tenorsaxofon und Klarinette blies. Er tat dies aber auf so eigene Weise, dass man sich unwillkürlich wundert, warum er nicht öfter zu diesen Instrumenten griff.

Keines der Arrangements überschreitet die von der Kapazität der Schellack-Platte diktierte Dreieinhalb-Minuten-Marke (bis auf das aus späterer Zeit stammende "Walkin'"). Trotzdem hat sich Paich alle Mühe gegeben, das eintönige Konzept "Starsolist plus Begleitband" zu sprengen: Jack Sheldon steuerte Trompeten-, Russ Freeman knappe Klaviersoli bei. Es wurde dann also doch noch wie bei Bird, wo trotz aller Hektik immer noch Zeit für einen Chorus Miles Davis oder wenigstens einen halben Chorus Duke Jordan blieb.


Mátyás Kiss, 25.1.2001 www.rondomagazin.de/jazz/p/pepper_art/ap02.htm




Winter Moon (1980)


allmusic.com/cg/amg.dll?p=amg&sql=A4tkqoayayijd




Ob Charlie Parker oder Lee Konitz, Coleman Hawkins oder Ben Webster - fast alle großen Saxofonisten des Jazz erfüllten sich irgend wann einmal den (für ihre Fans oft schwer zu verstehenden) Wunsch, mit einem Streichorchester aufzunehmen.

Selten waren die Strings so überflüssig wie auf diesem Album des späten Art Pepper. Nicht dass die Streicherparts (wie es bei solchen Gelegenheiten oft der Fall ist) all zu kitschig ausgefallen wären, sie tragen lediglich in ihrer dezenten Belanglosigkeit, die gerade als Kontrast zu Peppers ausdrucksvollem Spiel umso mehr auffällt, nichts Substanzielles bei. Ihr Fehlen würde nicht nur nicht vermisst, es würde das Album nur aufwerten. Stellenweise hat man sogar das Gefühl, dass die Mitglieder des Pepper-Quintetts - Stanley Cowell, Howard Roberts, Cecil McBee und Carl Burnett - von den Sreichern eher gebremst als animiert werden. Schade, stammen doch einige der Arrangements von Bill Holman, der wohl selten so einfallslos zu Werke ging - "So, und nun eine Minute hohes c ..." Immerhin wurde der Streicher-Teppich anno 1980 noch von leibhaftigen Musikern gespielt.

Trotzdem steht dieses lyrisch verträumte, leicht trübe Album in gutem Ruf. Das liegt wohl allein an Pepper, der hier zumindest nicht schlechter spielt als auf anderen Alben seiner letzten Jahre. Die herbe Melancholie seines Sounds, die im Spätwerk auffällige Tendenz von schlichter verhaltener Innigkeit aus immer wieder kurz in lebhafte dissonante Gefilde auszubrechen sind ein gutes Gegengift gegen jene Form von Sentimentalität, zu der das Genre verlocken könnte. Peppers durchweg aufrichtiges Alt- und Klarinetten-Spiel kommt im Repertoire aus zum Teil recht bluesigen Balladen, auf Stücken wie "Blues In The Night" oder dem Titelsong gut zur Geltung. Man kann sogar die Liebe zu seiner Frau Laurie, der Peppers "Our Song" wohl gewidmet ist, deutlich heraushören.


Marcus A. Woelfle, 3.1.2002 www.rondomagazin.de/jazz/p/pepper_art/ap04.htm

Soulseek --> [fkgm]KaterCarlo --> West Coast

Carlo

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21 Jahre 7 Monate her - 21 Jahre 7 Monate her #12182 von juke_box
juke_box antwortete auf Art Pepper - Überlebender des Jazz
@Carlo

"Winter Moon" genau mein Geschmack :D

Cover & Album 100 Pro :!:

Thank´s....

mfg
juke_box

mfg
JB


"Vergib deinen Feinden, aber vergiß niemals ihre Namen."
(Kennedy, John F.)
Letzte Änderung: 21 Jahre 7 Monate her von juke_box.

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21 Jahre 7 Monate her #12185 von Kater Carlo
Kater Carlo antwortete auf Art Pepper - Überlebender des Jazz
Die Rondo-Kritik zu den Streichern in Winter Moon finde auch ich nicht passend. Dank emusic.com kenne ich alle späten Art Pepper Platten, und das ist eine der besten.

Eine Scheibe in meinem Share hatte ich übersehen:



Art Pepper Meets the Rhythm Section

allmusic.com/cg/amg.dll?p=amg&sql=A4y62mpmd9f7o

Eine Quartet-Session von 1957 und eine der bekanntesten Platten von Art Pepper. Der Titel kommt daher dass die berühmte Rhythmus-Sektion des Miles Davis Quintets angeheuert wurde: Red Garland (Piano), Paul Chambers (Bass), Philly Joe Jones (Drums).

Carlo

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21 Jahre 6 Monate her #12932 von Hotho
Ich bedanke mich für Winter Moon :D

So eine klare Scheibe habe ich schon lange nicht mehr gehört.

Die Songs errinern mich teilweise an Stan Getz . Das Saxophon kommt mit einer Eindringlichkeit daher , daß es das Herz erwärmt. Natürlich besonders im Winter :)

Gruß Hotho

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21 Jahre 2 Monate her #14515 von raskolnikov
raskolnikov antwortete auf Art Pepper - Überlebender des Jazz
hoi boardies,

art peppper+zoot sims : art 'n zoot-1981


This historic music, which was released for the first time on this 1995 CD, features an exuberant session by a notable group of veteran all-stars, recorded live at UCLA in 1981. Altoist Art Pepper is heard on a lyrical and emotional version of "Over the Rainbow" (the only selection that has Charlie Haden on bass). Tenor great Zoot Sims swings on "In the Middle of a Kiss," "Broadway" and "The Girl from Ipanema"; the latter two songs also feature guitarist Barney Kessel. But the main reason to acquire this disc is to hear Sims and Pepper jamming together on "Wee" and "Breakdown Blues." The rhythm section of pianist Victor Feldman, bassist Ray Brown and drummer Billy Higgins is as tight, alert and hard-swinging as one would expect, and it is a joy to hear this rare encounter by the two great saxophonists (quelle: AMG)


mfg
raskolnikov aka dirk :wink:

Noise annoys, music can be amusing and silence is a rhythm too
alle menschen sind ausländer - fast überall

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