Dave Holland Big Band
Einige Jahre hat Dave Holland mit seinem Quintett jede Menge Kritikerlob und Preise eingefahren, den Ehrendoktor von der Berklee School of Music hat der Bassist und Komponist auch schon längst in der Tasche. Die Zeit scheint ihm nun wohl reif für eine Erweiterung des erfahrenen Ensembles: 13 hochkarätige Musiker interpretieren Werke aus dem Backkatalog Hollands neu, meisterlich arrangiert vom Boss.
Jedes Mitglied der Band spielt seinen Gruppenpart sklavisch korrekt und improvisiert brillant da, wo es sich gehört. Bei manchen Tracks ist zwischen notierter Vorlage und freiem Spiel der Unterschied nicht auszumachen, so perfekt und kompakt tönt es.
Und wenn die kleine Big Band mit den kraftvollen Posaunen von Robin Eubanks, Andre Hayward und Josh Roseman einem Solisten den Rücken stärkt, wie etwa Saxmann Antonio Hart in Blues For C. M., dann hört es gar nicht mehr auf zu grooven. Vibrafonist Steve Nelson verleiht den Themen eine ganz eigene Note, während das Kernquintett die Neuzugänge so gut zusammenhält, dass der Eindruck aufkommt, man habe schon ewig miteinander gejammt. Nicht nur deshalb klingen auch lange Titel wie What Goes Around oder das neue Stück Upswing bis zum Ende spannend, funky und völlig souverän. Ein weiterer Doktortitel in Sachen Jazz für Dave Holland.
mfg
JB
"Vergib deinen Feinden, aber vergiß niemals ihre Namen."
(Kennedy, John F.)
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Wer ich bin ...
OskarMaria lebt und arbeitet in Frankfurt - hier mit Sohnemann. Wenn freie Zeit fürs Internet bleibt, dann gibt es hier neue Beiträge. Lieblingszitat: "Von den Dreien, Staat, Regierung und Ich - bin ich der stärkste. Das merkt euch!" (Ret Marut aka B. Traven im Ziegelbrenner)
Nachtrag: OskarMaria das ist eine kleine Verbeugung vor dem beinahe vergessenen Schriftsteller Oskar Maria Graf. In Zeiten der Bücherverbrennungen wurden seine Werke von den Nazis verschont, ja sogar teilweise empfohlen. "Verbrennt mich!" schrieb er 1933 in der Wiener Arbeiterzeitung, "nach meinem ganzen Leben und nach meinem ganzen Schreiben habe ich das Recht, zu verlangen, dass meine Bücher der reinen Flamme des Scheiterhaufens überantwortet werden und nicht in die blutigen Hände und die verdorbenen Hirne der braunen Mordbanden gelangen!" Schließlich floh er in die USA - dort lebte er in bescheidenen Verhältnissen. Deutschland wollte den unbequemen Mann nach dem Krieg nicht wieder haben. Er starb 1967 in New York.
Literaturempfehlung: Wir sind Gefangene - Autobiograhie 1927.